Erlebnisorientierte Entspannung – Bewegung (YOGA) und Musik

Laut Aussage von Kindheits- und Gesundheitsforschern sind in den letzten Jahren Krankheiten, Beschwerden und Leiden angestiegen, die in Zusammenhang mit Stress, Reizüberflutung, Leistungsdruck, Bewegungsmangel und Erhöhung des Lebenstempos stehen.

Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Hypermotorik machen den Hauptteil der psychosozialen Auffälligkeiten aus.

Darüber hinaus gibt es immer mehr und immer jüngere Kinder, die über psychosomatische Beschwerden berichten. Etwa 25% aller Sechsjährigen klagen bereits über Bauchschmerzen, 11% kennen in diesem Alter schon Kopfschmerzen (vergl. Lehmkuhl 1995, S. 166).

Diese Zahlen sind alarmierend und machen den Ruf nach helfenden Gegenstrategien verständlich.

Auch die Bildungsempfehlungen für Kitas fordern den Erzieher auf, als Voraussetzung zu einer umfassenden und ganzheitlichen Gesundheitsförderung die Grundbedürfnisse von Kindern nach Bewegung, Entspannung und Zuwendung im Alltag ausreichend zu berücksichtigen.

Die physiologischen und psychologischen Entspannungsreaktionen sind auch bei Kindern gut untersucht und dokumentiert (Petermann 1996, S. 36 ff.).

Einen guten Überblick über die für Kinder geeigneten Entspannungsformen gibt die Entspannungstreppe (angelehnt an Pirnay).

 

  1. Spiele und Übungen zum Wechsel von Anspannung und Entspannung (hier bietet Yoga eine Fülle von Möglichkeiten, aber auch viele einfache Spiele und Musikübungen)
  2. Stilleübungen und Wahrnehmungsspiele (besonders das Projekt „Ohrenspitzer“ bietet hier hervorragende Anregungen und wird auch in Grundschulen erfolgreich eingesetzt)
  3. Spielerische Massagen mit und ohne Geräte (Untersuchungen zeigen, dass Massagen (Streicheleinheiten) besonders geeignet sind, Spannungen abzubauen und die Körpererfahrung zu stärken. Sie wirken sogar bei leicht depressiven Kindern häufig besser als Medikamente).
  4. Fantasiereisen (Fantasie ist die Fähigkeit, innere Bilder zu erschaffen. Die bewusste Aktivierung der Innenwelt durch positive entspannungs- und persönlichkeitsfördernde Fantasiereisen eröffnet andere Sichtweisungen und Haltungen, geben Kraft und Ruhe und neue Ideen für das Handeln in der Alltagswelt.
  5. Entspannungsgeschichten (Thematische Geschichten mit Anteilen des Autogenen Trainings)
  6. Systematische Entspannungserfahrungen (z. B. Progressive Muskelentspannung, AT, Atementspannung, Yoga).

Alle Stufen können durch geeignete Musik und Musikübungen bereichert und unterstützt werden. Musik selbst hat heilende Wirkung. Dies ist ausreichend bewiesen und wird therapeutisch oft eingesetzt.